Donnerstag, 29. September 2016

Die Clubmaschine - Work-in-Progress-Präsentation #2 am 6.10 in Berlin

"Die Clubmaschine" nimmt immer konkretere Form an und bevor wir ein Ende erreichen, wollen wir unsere Zwischenergebnisse erneut teilen. Am 6.10 um 20h werden Jorinde Schulz und ich im Antiquariat Kalligramm (Oranienstraße 28, 10999 Berlin Kreuzberg) unseren Schreibprozess öffnen und zur Diskussion einladen.


Das Berghain als Kondensat von Subkultur, als masturbatorisches Ereignis, als Geldmaschine. Über Subjektivierungsweisen des Clubs, über Befreiung und Gleichschaltung.

Was ist eine Blase und warum braucht sie eine Tür? Wie stabilisieren sich untergründige Durchwanderungen zum Hype? Inwiefern hegen wir im Post-Fordismus eine Sehnsucht nach maschinischer Entfremdung? Was für Subjektivierungsweisen kristallisieren sich im Berghain als Versprechen nach Freiheit und gleichzeitigem Vorboten einer Dystopie heraus?

Zwei Kapitel sind bereits auszugsweise hier und hier veröffentlicht.

Wir freuen uns auf euer Kommen!

Präsentation: "Die Clubmaschine"
6. Oktober 2010, 20h
im Antiquariat Kalligramm
Oranienstraße 28, 10999 Berlin

Montag, 19. September 2016

'No Pain No Gain - Nietzsche Gym' performance at Philosophy On Stage #4 - documentation now online

The video documentation of our collective performance "No Pain No Gain - Nietzsche Gym", which was done for the Philosophy On Stage #4-Festival last November, is now online and can be watched in it's full length here:

Nachtlektüren: No Pain. No Gain // Kollektiv Philosophy Unbound from Artist Philosophers on Vimeo.

Abstract:
Was macht heroisch? – Zugleich seinem höchsten Leide und seiner höchsten Hoffnung entgegengehn.
- Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft

Subjekt ist, wer sich als Träger einer Serie von Übungen betätigt.
- Sloterdijk, Du musst dein Leben ändern

As a collective we propose a group action, that is not scripted, but will emerge organically from shared visions and opposing opinions, to portray a pluralism of discourse about our topic. We will build a Nietzschean gym to exemplify and distort this very simple assertion: that a common drive leads to varied contemporary techniques of self-(un)building. We want to ask, if Nietzsche’s pursue of the Übermensch can be traced all the way to the modern gym and be enacted there. We want to insist on the repetitive aspect of training, that will playfully allude to the asceticism in the sense of Nietzsche. We don’t want to mock either of the practices, but displace them, give a feel of a fertile misinterpretation in between athletes and philosophers – echoing the surprisingly fertile misinterpretation that still reigns between body and mind . We will lift weights against the spirit of heaviness. We will fight the “größte Schwergewicht”. All performers – about ten – will be on stage on their devices, further equipped with a microphone that will amplify their body sounds (breath, heart beat) to create a sense of rhythm, thrill and exhaustion. We are also considering using additional microphones to amplify the noise of the training machines. The musical component is important, but aims less at a feel-good-Rocky-movie-effect than at a monotone and hypnotic sensation of entropy. The performers will repeat, while training, a remix of Nietzschean quotes and mediatized motivational formulas. These quotes will be thought in conjunction with the movements suggested by the machines. We are thinking in terms of parody, displacement and experimentation. The critical aspect of the performance will arise from the tension at play in between the practices and the discourse registers. The voices will be entangled but the focus – both auditive and visual – will be directed alternatively on one dominant voice that will be played louder as one performer is illuminated by a spotlight. The whole should capture the audience like a profane litany : enthralling and irritating. No matter the size of the Halle G, the place should smell like sweat in the end. The machines – some of them traditional training props, some of them fantasized homemade variations – will be left on the outskirts of the stage after the performance, so the public gets the opportunity to test and twist their own mind-bodies, giving in to their “Lust der Zerstörung” that is, as we Nietzscheans know, “zugleich eine schaffende Lust.”

More material can be found on the "Mediathek" of Philosophy On Stage #4

Donnerstag, 8. September 2016

Wir Wartenden


Wir sind die Generation, die wartet. Selbst diejenigen, die - dem Burn-Out nahe - den enger werdenden Karrierebahnen entlanglaufen, warten. Gestresst ist man, wenn die Bewegung gehemmt wird. Man kann noch so schnell die Straße hinablaufen, eine rote Ampel lässt einer/m das Blut hochkochen, selbst wenn man in stetem Marsch langsamer wäre. „un(e) nomad(e) n'est jamais stressé“ (Sylvain Tesson)
Wir warten darauf, dass etwas passiert. Wir warten darauf, dass sich die Fenster des Denk- und Machbaren hin zu etwas öffnen, dass nicht mehr bergab weist - zu mehr Hass, Enge und Ellenbogen. Auf den Moment, in dem das schon lange im mikropolitischen Brodelnde vortretet und der Dystopie die Stirn bietet, die über unserer Zukunft hängt.
Dabei muss nicht gesagt werden, dass dieses Rhizomatische jemals majoritär werden wird. Viele Stimmen sagen, dass genau in ihrer untergründigen Fragilität seine Stärke liegt - und sie mögen recht haben. Vielleicht haben diese Ströme sogar längst schon Überhand gewonnen und es ist nur das Brüllen der sterbenden Dummheit, die uns dies manchmal vergessen lässt. Vielleicht warten wir also einfach auf den Moment, in dem das Brüllen verklingt und wir aus unseren Schneckenhäusern herauskommen und unsere Sinne ungestört entfalten können.

Sonntag, 4. September 2016

"Die Tür" veröffentlicht in der Pop Zeitschrift

Wir haben einen zweiten Ausschnitt aus unserem (Jorinde Schulz und ich) Buchprojekt zur Clubmaschine in der Pop-Zeitschrift veröffentlicht. Nachzulesen hier.

Des Weiteren werden wir eine weitere Work-in-Progress-Präsentation und Lesung Ende September im Antiquariat Kalligramm Berlin halten. Mehr Informationen dazu kommen in Kürze.