This is the blog / recent activities of Kilian Jörg, a philosopher and artist mainly working on the ecological catastrophe and how we can culturally work with it. Find more on my homepage www.kilianj.org
Sonntag, 17. September 2023
Talk on "Neue Vorsicht" & musical dance-theater play "Rasender Stillstand" @ Festspiele Bregenzerwald
Montag, 15. Mai 2023
"Schrott Fiction" and "Neue Vorsicht" - two appearances in Berlin
This week, I am speaking on two occasions in Berlin.
The first one is at the panel "Schrott Fiction: Wiederverwertung zwischen Nachhaltigkeit und Trash" at the Metropol Con at Silent Green on Thursday, 18.5. 18:30. I will be sharing the panel with Julia Grillmayr, Rudi Nuss, Philipp Böhm, Dominik Irtenkauf and Dilman Dila. Find the program here.
The second one will a little book presentation of my publication "Neue Vorsicht - Philosophie des Abstands im Zeitalter der Katastrophen" on Sunday, 21.5 18 at Clánndestino in Berlin Kreuzberg. Find all the details here.
Dienstag, 13. Dezember 2022
"Was können wir von der pandemischen Abstandskultur für den Umgang mit der Öko-Katastrophe lernen?"
Samstag, 12. November 2022
"Wer hat hier eigentlich Recht...auf Entspannen?" im Kulturhaus Helferei, Zürich, 17.11
Nächsten Donnerstag werde ich Gelegenheit haben, einige Thesen meines neuen Buchs "Neue Vorsicht - Philosophie des Abstands im Zeitalter der Katastrophen" im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung im Züricher Kulturhaus Helferei zu präsentieren. Titel des Abends ist:
Das neue Debattierformat der Helferei
Lohnarbeit, ständige Verfügbarkeit oder unsichtbare Care-Tätigkeiten: Unsere Gesellschaft ist chronisch erschöpft, manche von uns mehr als andere. Zeit also, zu entspannen. Doch können wir das überhaupt, ohne einer neoliberalen Logik von Achtsamkeit zu verfallen? Und wie sieht Fernbleiben von Stress ganz praktisch aus? Wir stellen Fragen, wer in unserer Gesellschaft überhaupt das Recht auf Entspannen hat, warum dies aus verschiedenen Gründen wichtig ist und welche Methoden es gibt. Und probieren es gemeinsam aus.
Ein interaktiver Abend zwischen angewandter Entspannung und Theorie, mit Expert:innen, Gesprächen und Care.
Anwesende Gäste sind Philosoph und Künstler Kilian Jörg, Psychologin Simona Napiatek, die Jurist:innen Giulia Walter und Andrea Florin sowie Sound & Breath Ceremonialist Marc Grüninger.
Konzept: Sabrina Tannen und Anna Bertram in Kooperation mit Rights in the Arts.
Donnerstag, 17.11.2022, 19.00 Uhr - Kulturhaus Helferei - Kirchgasse 13, 8001 Zürich
....übrigens kann man jetzt das gesamte Einleitungskapitel des Buchs hier probelesen <3
Montag, 7. November 2022
Neue Vorsicht - Video for Climate Cultures Network Berlin
The Climate Cultures Network Berlin has recorded a 5 minutes video with me about my new book "Neue Vorsicht - Philosophie des Abstands im Zeitalter der Katastrophen".
Check it out here: https://www.climate-cultures-network.com/magazin.html
Montag, 31. Oktober 2022
"there is no rave on a dead planet" & Neue Vorsicht - Vortrag & Buchvorstellung in Innsbruck - 10-11.11.2022
Übernächste Woche bin ich auf Vortragsbesuch in Innsbruck, dank der Einladung des wunderbaren Kollektivs contrapunkt.
Am Donnerstag dem 10.11 werde ich am Abend mein neues Buch "Neue Vorsicht - Philosophie des Abstands im Zeitalter des Katastrophen" als Teil der Diskursreihe "Es geht bergab" vorstellen. Ab 19h bei Il Corvo, Mozartstraße 12 - mehr Details hier: https://ilcorvo.noblogs.org/buchvorstellung-neue-vorsicht/
Gleich anschließend am Freitag werde ich im legendären Projektspace und Club PMK einen Vortrag zum Thema "There is no rave on a dead planet" halten. Genauere Beschreibung weiter unten. Mehr Infos hier: https://www.facebook.com/events/525123685639718/
"Es dämmert immer mehr Menschen, dass wir in einem Zeitalter der Katastrophen leben. Wohingegen die ersten eineinhalb Jahrzehnte des 21ten Jahrhunderts noch vielfach hedonistischer Leichtigkeit gefrönt haben, scheint durch die Pandemie, den Ukraine-Krieg, den zunehmenden globalen Rechtsruck und die ökologische Katastrophe nun überall der politische Ernst eingezogen zu sein. Ist die Party also vorbei? Seien wir ehrlich: die Stimmung unter den Ravern ist gedrückt.
Umweltschutz und Ravekultur – tatsächlich scheinen sich diese beiden Unternehmungen auf den ersten Blick auszuschließen. Erster befasst sich mit der Schaffung nachhaltigerer und weniger energieintensiver Lebensweisen, zweitere ist mit Hedonismus und Ekstase verbunden: die übermäßige Verschwendung unserer und der Energie anderer, um ein größeres Gemeinschaftsgefühl zu schaffen.
Muss eine nachhaltige Gesellschaft prinzipiell also auf Raves verzichten und brav, geordnet und im biederen Sinne „vernünftig“ sein? In diesem Vortrag möchte ich für das Gegenteil argumentieren. Anhand eines Nachdenkens über den Exzess werde ich auf Gefahren des entstehenden grünen Kapitalismus hinweisen, welcher Verantwortung individualisiert und ein ähnlich rigides Verhältnis zu Körperlichkeit entwickelt wie der Katholizismus. Ich werde zeigen, dass eine wirklich radikal ökologische Transformation keinesfalls den Exzess verbieten darf, sondern diesen vielmehr kultivieren muss. Ein ökologische Handlung besteht nicht darin, den am Papier sparsameren Tesla zu kaufen und sonst nichts zu ändern – es geht darum, andere Interaktions- und Seinweisen untereinander und mit dem Planeten zu entwickeln. Hierbei können Raves und Clubs Labore einer neuen Kultur des nachhaltigen Verschwendens sein. In ihnen kann ein Anti-Realismus – ein Verweigern der hegemonialen Wirklichkeitserzählung – gedeihen, der für jeden radikale Wandel unabdingbar ist. Gerade in einem Zeitalter der Katastrophen müssen wir Räume der Leichtigkeit bewahren, um an den traurigen Erzählungen des grün-angestrichenen Desasterkapitalismus vorbei zu tanzen – hin zu besseren und bunteren Welten… ."
Donnerstag, 6. Oktober 2022
NEUE VORSICHT - Philosophie des Abstands im Zeitalter der Katastrophen
This is the announcement of my new book on keeping distance for an emancipatory project - it is written in German. For more info in English, don't hesitate to drop me an email about it.
Abstand war sicher eines prägenden Wörter der letzten Jahre. Doch was ist, wenn hinter den pandemischen Bejahungen von "social distancing" noch ein viel tiefergehendes Bedürfnis nach Des-Involvierung schlummert, welches vor Covid noch nie wirklich für ein emanzipatorisches Projekt ausformuliert werden konnte? Aktivistische, veränderungswillige Politik leidet zu oft an der Verausgabung, am Burn-Out, am Kämpfen gegen zu viel Schlimmes in der Welt - und geht daran oft energetisch zugrunde.
Ich habe ausgehend von dieser Problemstellung eine Philosophie des Abstandhaltens für einen politischen Aktivismus geschrieben, die nun als Buch erscheint. Ich glaube, dass Sich-Raushalten nicht nur als reaktionärer Eskapismus verstanden werden darf, wie er das oft in traditionellen linken Politikverständnissen wird. Ganz im Gegenteil ist Sich Raus-Halten gerade im Zeitalter der ökologischen Katastrophen wesentlich, um Solidarität und Handlungsfähigkeit zu bewahren.
Das Thema der "Neuen Vorsicht" - welche ursprünglich von drei Nietzsche Aphorismen inspiriert ist - verfolgt mich auf unterschiedlichen Ebenen seit Jahren. Als ich letztes Jahr am Klimacamp der Lobaubesetzung wohnte, habe ich den Anstoß gefunden, meine Skizzen zu dem nun erscheinenden Buch zu kondensieren:
NEUE VORSICHT - PHILOSOPHIE DES ABSTANDS IM ZEITALTER DER KATASTROPHEN
Edition Konturen: Wien, Hamburg 2022. 102 Seiten, € 12,–
ISBN 978-3-902968-78-4
Die erste Buchvorstellung wird in Wien am 17.10, 19h im Café Kollektiv Gagarin (Garnisongasse 24, 1090) stattfinden. Weitere Termine in Berlin, Innsbruck, Zürich, Lüneburg oder Hamburg werden folgen. (Falls wer Tipps für Rezensentinnen oder andere öffentlichkeitswirksame Aktionen / Präsentationen hat, bitte gerne schreiben :)
Buchvorstellungen:
17.10 - Wien: Café Kollektiv Gagarin
more tba
Links:
Sonntag, 6. Juni 2021
STOFFWECHSEL Denkkollektiv #6 – Neue Vorsicht? (On Touch #2)
I am very happy to be able to further pursue one of the topics which already occupy me for years at the next Stoffwechsel-Denkkollektiv with Michael Hirsch an the entire Stoffwechsel collective. Under the title Nietzsches Neue Vorsicht I am - together with, partly, Jorinde Schulz and Michael Hirsch, pursuing a philosophy of the necessity of looking away (and thus filtering) FOR political activism in order to be effective. It is some sort of an apology of the bubble which tries to seek to develop an ethics of politically enabling acting and transforming in the very messy time called the Anthropocene. I hope I will be, at some point, able to condense this in some kind of finished & cohesive publication. The next landmark can be revisited at the public presentation after our week-long research lab. Find more information below or here.
STOFFWECHSEL Denkkollektiv #6 – Neue Vorsicht? (On Touch #2)
Di 22. bis Sa 26.6.2021 // künstlerische Forschung
Sa 26.6.2021 // 17.00 // OPEN LAB
„N e u e V o r s i c h t. – Lasst uns nicht mehr so viel an Strafen, Tadeln und Bessern denken! Eine*n Einzelne*n werden wir selten verändern; und wenn es uns gelingen sollte, so ist vielleicht unbesehens auch Etwas mitgelungen: wir sind durch sie* verändert worden! Sehen wir vielmehr zu, dass unser eigener Einfluss auf alles Kommende ihren* Einfluss aufwiegt und überwiegt! Ringen wir nicht im directen Kampfe! — und das ist auch alles Tadeln, Strafen und Bessernwollen. Sondern erheben wir uns selber um so höher! Geben wir unserm Vorbilde immer leuchtendere Farben! Verdunkeln wir die Andere*n durch unser Licht! Nein! Wir wollen nicht um ihretwillen selber dunkler werden, gleich allen Strafenden und Unzufriedenen! Gehen wir lieber bei Seite! Sehen wir weg!“
(Nietzsche, Fröhliche Wissenschaft § 321 – gegendert von KJ)
Ausgehend von diesem Nietzscheanischen Gedankenanstoß wollen wir die gegenwärtigen Probleme von Abstand und Anstand, Polarisierung und Cancel-Culture, Immersion und Eskapismus, Solidarität und Selbstaufgabe in diesem Denkkollektiv auf unzeitgemäße Arten erforschen.
Das Denkkollektiv #6 – Neue Vorsicht? (On Touch #2) ist Teil des transmedialen Forschungsprojektes Stoffwechsel – Ökologien der Zusammenarbeit.
Find a little extract of the texts I wrote for this lab here.
Montag, 5. November 2018
Work, Art & a Good Life #3 - 18-22nd November 2018 @ im_flieger
Sonntag, 30. September 2018
Nietzsches Neue Vorsicht - project exposé after two months of work in Weimar
Die Blase – als Inbegriff des geschlossenen, nährenden Milieus - hat zur Zeit eine immense Faszinationskraft und ist ein case in point der Verquickung von ökologischen und politischen Phänomenen. Im dicht besiedelten 21ten Jahrhundert kennen wir sie nur allzu gut, Peter Sloterdijk hat eine ganze Philosophie auf ihr aufgebaut. Vom Mutterleib an leben wir in der sphärischen Umhüllung, die allerwenigsten schaffen es, diese erste Blase zu verlassen - und wenn, dann nur um in die nächste überzuwechseln: Stadtblasen, Kulturblasen, Intellektuellenblasen, Verschwörungsblasen, Filterblasen... Innerhalb des Sozialen nimmt die Blase eine ambivalente Doppelfunktion ein: Einerseits kann sie als Schutzraum auftreten, der durch eine gewisse Verschließung das Aufkeimen und Gedeihen alternativer Lebensstile und politischer Subkulturen ermöglicht6.