Wir sind die Generation, die wartet. Selbst diejenigen, die - dem Burn-Out nahe - den enger werdenden Karrierebahnen entlanglaufen, warten. Gestresst ist man, wenn die Bewegung gehemmt wird. Man kann noch so schnell die Straße hinablaufen, eine rote Ampel lässt einer/m das Blut hochkochen, selbst wenn man in stetem Marsch langsamer wäre. „un(e) nomad(e) n'est jamais stressé“ (Sylvain Tesson)
Wir warten darauf, dass etwas passiert. Wir warten darauf, dass sich die Fenster des Denk- und Machbaren hin zu etwas öffnen, dass nicht mehr bergab weist - zu mehr Hass, Enge und Ellenbogen. Auf den Moment, in dem das schon lange im mikropolitischen Brodelnde vortretet und der Dystopie die Stirn bietet, die über unserer Zukunft hängt.
Dabei muss nicht gesagt werden, dass dieses Rhizomatische jemals majoritär werden wird. Viele Stimmen sagen, dass genau in ihrer untergründigen Fragilität seine Stärke liegt - und sie mögen recht haben. Vielleicht haben diese Ströme sogar längst schon Überhand gewonnen und es ist nur das Brüllen der sterbenden Dummheit, die uns dies manchmal vergessen lässt. Vielleicht warten wir also einfach auf den Moment, in dem das Brüllen verklingt und wir aus unseren Schneckenhäusern herauskommen und unsere Sinne ungestört entfalten können.
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