Montag, 31. Oktober 2022

"there is no rave on a dead planet" & Neue Vorsicht - Vortrag & Buchvorstellung in Innsbruck - 10-11.11.2022


Übernächste Woche bin ich auf Vortragsbesuch in Innsbruck, dank der Einladung des wunderbaren Kollektivs contrapunkt.

Am Donnerstag dem 10.11 werde ich am Abend mein neues Buch "Neue Vorsicht - Philosophie des Abstands im Zeitalter des Katastrophen" als Teil der Diskursreihe "Es geht bergab" vorstellen. Ab 19h bei Il Corvo, Mozartstraße 12 - mehr Details hier: https://ilcorvo.noblogs.org/buchvorstellung-neue-vorsicht/


Gleich anschließend am Freitag werde ich im legendären Projektspace und Club PMK einen Vortrag zum Thema "There is no rave on a dead planet" halten. Genauere Beschreibung weiter unten. Mehr Infos hier: https://www.facebook.com/events/525123685639718/

"Es dämmert immer mehr Menschen, dass wir in einem Zeitalter der Katastrophen leben. Wohingegen die ersten eineinhalb Jahrzehnte des 21ten Jahrhunderts noch vielfach hedonistischer Leichtigkeit gefrönt haben, scheint durch die Pandemie, den Ukraine-Krieg, den zunehmenden globalen Rechtsruck und die ökologische Katastrophe nun überall der politische Ernst eingezogen zu sein. Ist die Party also vorbei? Seien wir ehrlich: die Stimmung unter den Ravern ist gedrückt.
 
Umweltschutz und Ravekultur – tatsächlich scheinen sich diese beiden Unternehmungen auf den ersten Blick auszuschließen. Erster befasst sich mit der Schaffung nachhaltigerer und weniger energieintensiver Lebensweisen, zweitere ist mit Hedonismus und Ekstase verbunden: die übermäßige Verschwendung unserer und der Energie anderer, um ein größeres Gemeinschaftsgefühl zu schaffen.
 
Muss eine nachhaltige Gesellschaft prinzipiell also auf Raves verzichten und brav, geordnet und im biederen Sinne „vernünftig“ sein? In diesem Vortrag möchte ich für das Gegenteil argumentieren. Anhand eines Nachdenkens über den Exzess werde ich auf Gefahren des entstehenden grünen Kapitalismus hinweisen, welcher Verantwortung individualisiert und ein ähnlich rigides Verhältnis zu Körperlichkeit entwickelt wie der Katholizismus. Ich werde zeigen, dass eine wirklich radikal ökologische Transformation keinesfalls den Exzess verbieten darf, sondern diesen vielmehr kultivieren muss. Ein ökologische Handlung besteht nicht darin, den am Papier sparsameren Tesla zu kaufen und sonst nichts zu ändern – es geht darum, andere Interaktions- und Seinweisen untereinander und mit dem Planeten zu entwickeln. Hierbei können Raves und Clubs Labore einer neuen Kultur des nachhaltigen Verschwendens sein. In ihnen kann ein Anti-Realismus – ein Verweigern der hegemonialen Wirklichkeitserzählung – gedeihen, der für jeden radikale Wandel unabdingbar ist. Gerade in einem Zeitalter der Katastrophen müssen wir Räume der Leichtigkeit bewahren, um an den traurigen Erzählungen des grün-angestrichenen Desasterkapitalismus vorbei zu tanzen – hin zu besseren und bunteren Welten… ."

Montag, 24. Oktober 2022

Toxic Temple - Book Review in Anthropocenes Journal


Our wonderful book about the Toxic Temple has been reviewed in the Anthropocenes Journal! You can find the review online here: https://www.anthropocenes.net/article/id/1332/ 

Add 28/10/22: at pretty much the same time an interview about the Toxic Temple book has appeared in Telepolis here: https://www.heise.de/tp/features/Neue-Religion-um-Fast-Ewigkeitsdimensionen-von-Plastikmuell-7320692.html

Donnerstag, 6. Oktober 2022

NEUE VORSICHT - Philosophie des Abstands im Zeitalter der Katastrophen

This is the announcement of my new book on keeping distance for an emancipatory project - it is written in German. For more info in English, don't hesitate to drop me an email about it.


Abstand war sicher eines prägenden Wörter der letzten Jahre. Doch was ist, wenn hinter den pandemischen Bejahungen von "social distancing" noch ein viel tiefergehendes Bedürfnis nach Des-Involvierung schlummert, welches vor Covid noch nie wirklich für ein emanzipatorisches Projekt ausformuliert werden konnte? Aktivistische, veränderungswillige Politik leidet zu oft an der Verausgabung, am Burn-Out, am Kämpfen gegen zu viel Schlimmes in der Welt - und geht daran oft energetisch zugrunde. 

Ich habe ausgehend von dieser Problemstellung eine Philosophie des Abstandhaltens für einen politischen Aktivismus geschrieben, die nun als Buch erscheint. Ich glaube, dass Sich-Raushalten nicht nur als reaktionärer Eskapismus verstanden werden darf, wie er das oft in traditionellen linken Politikverständnissen wird. Ganz im Gegenteil ist Sich Raus-Halten gerade im Zeitalter der ökologischen Katastrophen wesentlich, um Solidarität und Handlungsfähigkeit zu bewahren.

Das Thema der "Neuen Vorsicht" - welche ursprünglich von drei Nietzsche Aphorismen inspiriert ist - verfolgt mich auf unterschiedlichen Ebenen seit Jahren. Als ich letztes Jahr am Klimacamp der Lobaubesetzung wohnte, habe ich den Anstoß gefunden, meine Skizzen zu dem nun erscheinenden Buch zu kondensieren:

NEUE VORSICHT - PHILOSOPHIE DES ABSTANDS IM ZEITALTER DER KATASTROPHEN
Edition Konturen: Wien, Hamburg 2022. 102 Seiten, € 12,–
ISBN 978-3-902968-78-4

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Die erste Buchvorstellung wird in Wien am 17.10, 19h im Café Kollektiv Gagarin (Garnisongasse 24, 1090) stattfinden. Weitere Termine in Berlin, Innsbruck, Zürich, Lüneburg oder Hamburg werden folgen. (Falls wer Tipps für Rezensentinnen oder andere öffentlichkeitswirksame Aktionen / Präsentationen hat, bitte gerne schreiben :)

Buchvorstellungen:

17.10 - Wien: Café Kollektiv Gagarin 

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