Here are some preview pictures and the press text of Toxic Temple, opening on the 12th of February.
„Farbenfrohe
Assemblagen von Dingen, die den bekannten Kosmos verbinden, wackelige
Böden neuer Göttlichkeit und scharfe Gerüche, die uns ins
Transzendente befördern. Das Betreten von Müllhalden – den
Hinterhöfen des Konsums – kann religiöse Gefühle hervorrufen,
die noch nicht gesellschaftlichen Ausdruck gefunden haben. Um das
Jetzt des Anthropozäns und seine toxischen Ökologien zu erfassen,
wollen wir eine Spiritualität in der Müllentsorgung und Toxizität
selbst erforschen.“
In
ihrer Ausstellung Toxic Temple wollen Anna Lerchbaumer und
Kilian Jörg Spiritualität und Toxizität, Religion und
Verschmutzung, Rausch und Vergiftung zusammendenken und damit neue
Territorien für ein ökologisches Denken und Handeln erschließen.
Entgegen einer naiven „Naturschutz“-Ökologie mit dem einseitigen
Ziel der Reinhaltung der so genannten „Natur“, geht die
Stoßrichtung der Ausstellung davon aus, dass nur durch eine
Kultivierung unser dreckigen, verschmutzenden und giftigen Praktiken
unsere Gesellschaft einen reifen Umgang mit den mannigfaltigen
ökologischen Problemen unserer Zeit entwickeln kann.
Plastik,
Elektroschrott, Zement, Stahl- und Aluminium sowie Atommüll werden
die Menschheit aller Wahrscheinlichkeit nach überdauern. Unter
diesem Gesichtspunkt kann man sie als Botschaften an ein Nach-uns
verstehen. Diesem transzendenten Motiv gehen die beiden
Künstler_Innen in ihrer Arbeit nach und forschen nach der
autopoetischen Sprache von Assemblagen als nicht-, oder
nicht-mehr-nur- menschlicher agency. Sie spekulieren in
humorvoller und gleichzeitig ernster Weise über neue Beziehungen und
Kommunikationsformen nach der Menschheit und beten in
verschwenderischer Manier eine Schönheit im Jenseits des Aussterbens
an.
Performativ
laden sie die Besucher_Innen dieser mixed media Ausstellung
ein, gemeinsam die fiesen Gerüche, die wir heimlich lieben, zu
zelebrieren. In Spritzgussplastikformen und bunten Metallablagerungen
installative Schönheit zu finden und mit Sound die tägliche Messe
des Konsums zu feiern. Mit der
magnetischen Anziehung der uns überdauernden Dinge nähern sie uns
den inneren Widersprüchen, die das moderne Leben ausmachen. In gut
beleuchteten Regalen, in der Faszination für Chemie-Keulen,
schäumenden Reinigungsmittel, glänzenden Plastikoberflächen und
blinkenden LEDs finden sie einen würdigen Raum für unsere
Verabschiedung.
Die
prozessuale Ausstellung kann vom 12.-26. Februar im AIL Wien besucht
werden. An drei Mittwochen zelebrieren sie gemeinsam mit
geladenen Beitragenden aus Philosophie, Soundart und Performance die
alltägliche Messe der Tatsachen.
Toxic
Temple – eine prozessuale Ausstellung
im
Angewandte Innovation Lab
Franz-Josef-Kai
3, 1010 Wien
Mo,
Di, Do, Fr 12-17h; Mi 12-22h
Mehr
Informationen auf: http://www.ailab.at/
Programm:
12.
Februar, Einweihung –
mit Beiträgen von Margaret Unkown und Christine Schörkhuber(Soundart)
19.
Februar, Erleuchtung
– mit Beiträgen von Julia Grillmayr (Philosophie), Julian Siffert(Soundart) und Jaskaran Anand Singh (Performance)
26.
Februar, Überschreitung
– mit Beiträgen von Billy Roisz (Soundart), Fabian Lanzmair(Soundart), sowie einer
Poesie- und Klangdarbietung von Anna Lerchbaumer und Kilian Jörg
Jeweils
ab 18 Uhr
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