Mittwoch, 30. Oktober 2024

"Das Auto und die ökologische Katastrophe" - Buchpräsentation in der Liberia Utopia in Wien am 8.11

Ich freue mich sehr, nächste Woche Freitag mein neues Buch in der wunderbaren Liberia Utopia in Wien 1150 vorzustellen. Kommt alle vorbei!


Freitag, 8. November 2024, 18:30 Uhr
Buchhandlung Librería Utopía, Preysinggasse 26-28, 1150 Wien

organisiert von: Kulturverein assoziation panda
Location: Buchhandlung Librería Utopía, Preysinggasse 26-28, 1150 Wien
Url: https://www.facebook.com/events/332189103286895

Kaum etwas prägt die moderne Konsumgesellschaft so sehr wie das Automobil – Grund genug, unsere toxische Liebesbeziehung zu ihm zu analysieren und Auswege aus der planetaren Autodestruktion aufzuzeigen. Jenseits von Klimabilanzen und moralischen Vorwürfen unternimmt Kilian Jörg eine letzte Spritztour durch einbetonierte Vorstellungen von »Freiheit«, »Normalität«, »Vernunft« und »Natur«, die den #Ökozid als alternativlos erscheinen lassen. Mithilfe von Beyoncé, Lynch und Le Guin begibt er sich auf eine Achterbahnfahrt durch Popkultur, faschistische Männlichkeit, Erdöl, Nationalparks, aktivistische Landbesetzungen und die Tugenden der Autofetischist*innen, um zu einer Utopie autofreier Welten aufzurufen. Kilian Jörg präsentiert sein druckfrisches Buch (Transcript Verlag 2024) und steht für eine anschließende Diskussion zur Verfügung.

Kilian Jörg (Dr. phil.) arbeitet sowohl theoretisch als auch künstlerisch und aktivistisch zum Thema der ökologischen Katastrophe und untersucht, wie deren transformative Kräfte am positivsten gedacht und eingesetzt werden können. Er ist international tätig mit Hauptschwerpunkten in Wien, Berlin, Brüssel, Frankreich und Indien.


Donnerstag, 24. Oktober 2024

Sketching the CARS WE LIKE - Workshop, 2+3.11 at Akademie für bildene Künste, Wien

Zusammen mit Kathrin Kloeckl Stan, Rainer Prohaska veranstalten wir einen utopischen Zeichenworkshop als und mit dem Futurama°Lab. Es wird ein wunderbares kreatives Abhängen am ersten Novemberwochenende und ich hoffe, dass manche Zeit und Lust haben, mitzumachen - alle weitere Infos und Anmelde-Email weiter unten.


 Sketching the CARS WE LIKE

2. November, 14-18h & 3. November, 14-17h (mit Open End bis 20h) – in der Akademie für bildende Künste Wien, Raum tba

Radikale Veränderung fangt mit der Arbeit an unseren Imaginären und Bildern der Zukunft an. Da die die Welt der (noch) herrschenden Autos grau, eintönig und gesundheitsschädlich ist, lädt dieser Workshop zur imaginativ-utopischen Erträumen einer besseren Welt der Mobilität ein. Wie sieht die Welt der CARS WE LIKE aus, in denen sich die Fahrzeuge der Umwelt, und nicht mehr die Umwelt den Fahrzeugen anpassen muss? In dem die automobile Normalität Menschen und andere Lebewesen nicht mehr an die Peripherie drängt, sondern durch lebensbejahende und plurale Mobilitätsformen ersetzt werden?

Selbstermächtigt mit Bleistift und Ölkreide erkunden wir in diesem offenen Atelier zusammen die kleinen und großen Problemfälle, Ärgernisse und Perspektiven auf verrückte und ganz konkrete Ansätze, wie wir uns spaßiger, effektiver und gesünder durch unsere Lebensräume bewegen können. Geleitet von Kathrin Kloeckl Stan, Rainer Prohaska und Kilian Jörg und als Teil des CARS WE LIKE-Projekts des Futurama.Labs möchten wir einen gemütlichen Raum schaffen, um aus Humor und Hirngespinsten gemeinsam die Welten der Zukunft zu bebildern.

Teile der gemeinsam erarbeiteten Werke können auf der Vienna Art Week mit dem Futurama.Lab und auf dem nächsten größeren Auftritt der CARS WE LIKE im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 gezeigt und weiter entwickelt werden – bis unsere Städte und Dörfer dann endlich wie unsere wildesten Träume und Skizzen aussehen.

Anmeldung unter futuramalaboratory@gmail.com

Mehr Bilder und Infos: https://www.futurama-lab.org/sketching.htm



Eine Produktion des FUTURAMA°LAB in Kooperation mit

BILDRECHT GmbH
Bildraum Studio
Absberggasse 27 . 1100 Wien . Austria
 
A...kademie der bildenden Künste Wien
Forschungs- und Wissenscluster . NACHHALTIGKEIT IN DER KUNST
Vienna . Austria 
 
Mit freundlicher Unterstützung von
 
BMKOES
Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport
Vienna . Austria
 
WIEN KULTUR . MA7
Kulturabteilung der Stadt Wien
Vienna . Austria
 
YPSOMED AG
Burgdorf . Switzerland 

Freitag, 18. Oktober 2024

"An Ecology of Moralizing" Leg 3 at the CCS 35th Anniversary Conference, Universtiy of California, Santa Cruz, 24.10

As the last leg of our Ecology of Moralizing speaking tour, Alexis and me will present our project "An Ecology of Moralizing" at the 35th Anniversary Conference of the famous Center for Cultural Studies at the University of California, Santa Cruz. I am honestly a bit dizzy in anticipation, given the other speakers at the conference (Donna Haraway, Anna Tsing, TJ Demos, just to name a few) and I am very excited and honored to be there!


--> find the full program here! <--

Mittwoch, 16. Oktober 2024

"An Ecology of Moralizing" - Leg 2 of our Speaking Tour in Salt Lake City @ University of Utah, 18th of Oct

As part of our research and lecturing trip by Amtrak to the Westcoast we will stop next at Salt Lake City and discuss our book project at the Department of Philosophy at the Univeristy of Utah. Find all the details and a link below.



Alexis Shotwell & Kilian Jorg

October 18, 2024
In-Person
2PM - 4PM, CTIHB 459

Abstract:

Why is "moralizing“ mostly regarded as a pejorative conversation ender today? How did this start? The term is often – especially from the left – seen as the purview of the pursed-lips privileged prude that are disregarding the material grounds and social complexities of capitalist life. To be moralizing is to be naive, preposterous and even apolitical. Thus, while most want to be ethical humans, few want to appear to be moralizing under any circumstances. In this presentation, we examine how we have gotten to this point and if moralizing is happening whether we want it or not. We ask if a rejection of moralizing as judgemental condemnation is perhaps in itself anoversimplification neoliberal philosophy thrives on. By reviewing radical sources of anarchist moralizing, we want to reformulate it as a situated, concrete form of custom- and community-building in a shared planetary situation of ongoing catastrophe. We argue that this kind of moralizing might be essential for the long breath that transformative politics require in today’s dire situation.

--> Link to the Event <--

Montag, 7. Oktober 2024

"Liberating Land from Ecocide / Une Ile et une nuit - Screening" - Toronto (9.10) and Chicago (13.10) legs


As the last two legs of the little North-American tour with the film "Une ile et une nuit" and my introductory talks about ZADism we will visit Toronto (9th Oct) and Chicago (13th Oct). In Chicago we will be joined by Eman Abdelhadi , co-author of the great book Everything for Everyone: An Oral History of the New York Commune 2052-2072. Together we will discuss the the differences and possible alliances between revolutionary projects of reclaiming land, commons and territories for radical ecological and anti-capitalist transformation in North-America and Europe.

You can find more description text at the events:



Sonntag, 6. Oktober 2024

"100 Jahre Autobahn" Radio-Feature at Ö1, in 4 parts

Together with Conrad Kunze, I created a four part radio show about "100 year of Autobahn / [Freeways]" in which we could create a good potpourri of some central arguments from our two books. Conrad wrote the wonderful book "Deutschland als Autobahn" - and I of course "Das Auto und die ökologische Katastrophe". We are both really happy with the radioshow and think it can serve as a good introduction - please do get our books if you want to learn more from the snippets we were able to fit into the radio show!

The radioshow will be on the radio at 9:30 and 22:30 from Monday through Thursday on Radio Ö1 in Austria. If you are not in Austria or wish to listen to it at a later point, you can find the links to the four episodes below. Enjoy!

Schwierige Anfänge, gewaltsame Kahlschläge


Vor hundert Jahren wurde bei Mailand die erste Autobahn der Welt eröffnet. Das Radiokolleg beleuchtet die wechselhafte Geschichte der Automobilkultur und der Straße. Vor dem ersten Weltkrieg war man von Aufbruchsstimmung allerdings noch weit entfernt: die Automobilkultur steckte in den Kinderschuhen und die Zustände wirken retrospektiv gar unglaublich und wenig rosig: Das Automobil war allgemein unbeliebt. Erst in der Zwischenkriegszeit wurden Autobahn und Rennfahrer in Italien und Deutschland zu staatlichen Helden gemacht. In der "goldenen Ära" ab den 1960er-Jahren konnte sich dann fast jeder und jede ein Auto leisten - samt Italienausflug. Mittlerweile hat sich in Sachen Automobilkultur viel verändert: Dank Klimakrise betrachtet man das Thema Mobilität aktuell kritisch. Wie kann die Mobilität von morgen aussehen, Stichwort: Mobilitätswende?

Lange bevor das Automobil ein begehrtes Objekt und Freiheitsversprechen für "jedermann" wurde, konnten es sich nur wenige, nämlich die reichen Menschen, überhaupt leisten. Die rücksichtslos durch Dörfer und Arbeiterbezirke rasenden "Herrenfahrer" erregten sogar Hass und nicht selten handgreiflichen Widerstand. Dieser große Unwille gegen die Automobilkultur wurde in Europa nur aufgrund der faschistischen Diktaturen zuerst in Italien und später in Deutschland überwunden. Die Folgen prägen Europa bis heute: So wurde die erste Autostrada in Italien als Eliteprojekt und Symbol der Freiheit gefeiert - obwohl noch kaum jemand ein Auto besaß. Aber nicht nur die Herrenfahrer, sondern auch die Industrie und Militärs wünschten sich eine nationale Autoindustrie und dazugehörige Schnellstraßen und Autobahnen. Dabei wurde die Verbindung von Männlichkeit und dem Automobil gezielt kreiert: Der Siegeszug der Autobahnen, ihrer "Auto-Helden" und dem Faschismus gingen in Europa Hand in Hand.

https://oe1.orf.at/programm/20241007/772241/100-Jahre-Autobahn-1

Die Aufbruchstimmung der Nachkriegszeit


In den sogenannten "goldenen Jahrzehnten" - von 1960 bis 1980 - gab es plötzlich so viele Autos, wie niemals zuvor: Eine neue Alltagskultur entstand in Europa. Der Tagtraum vom Italienurlaub und die kleine Alltagsflucht in die nahegelegene Natur wurde mit dem Automobil und der Entwicklung und dem Ausbau der Autobahnen Realität. Doch wie haben sich diese Träume weiterwickelt, als sie plötzlich keine Träume mehr waren, sondern Wirklichkeit wurden? Und auf was für materielle Bedingungen und Kahlschläge fußte diese neugewonnene Freiheit des "Wirtschaftswunders" der Nachkriegszeit? Und inwieweit beeinflusste die neue boomende Automobilkultur in Folge auch die Popkultur? Von Kraftwerk über Adriano Celentano bis hin zu KlitClique wurde und wird das Autofahren auch auf viele Arten besungen.


Was macht das Auto(bahn)fahren mit uns?


Unsere Freiheits- und Freizeitvorstellungen sind heute aufs engste mit Mobilität, insbesondere mit dem Auto, verwoben. Wenn man von einem Ausflug "in die Natur" oder einer "Flucht aufs Land" träumt, werden diese Ausflüge in abgelegene Gebiete zumeist erst durch ein Automobil ermöglicht. Genauso sind große Teile unserer Wirtschaft ohne Automobilität kaum denkbar. Unsere Beziehung zum Auto verhält sich ambivalent und ist von vielen Widersprüchen geprägt - und die Abhängigkeit unserer Gesellschaftsordnung vom Automobil hat viele Nachteile. Auch die Diskussion rund um Maßnahmen und Sinnhaftigkeit von Tempolimits, Schallschutzwänden und Verkehrsberuhigungszonen reißen nicht ab. Trotz aller Maßnahmen und Begrenzungen fordert der Straßenverkehr immer noch zahlreiche Opfer. Nicht nur die Umwelt und Umgebung rund um Autobahnen leiden: Die unzähligen Verletzten und zu Tode gefahrenen Menschen (und Tiere) werden allgemein oft als "Kollateralschäden" der modernen Komfortwelt hingenommen.

https://oe1.orf.at/programm/20241009/772346/100-Jahre-Autobahn-3

Ist die Autobahn am Ende?


Die Autobahn ist wieder ähnlich umstritten, wie in ihrer Entstehungszeit: Kaum ein Neubau ohne großen Widerstand. Und es mehren sich die Stimmen, die sogar eine völlige Einstellung des Neubaus, ein "Moratorium", fordern. Der vierte Teil des Radiokollegs lässt Aktivist:innen zu Wort kommen. Und: Warum ist Autofahren eigentlich kostengünstiger als Zugfahren? Warum dreht sich der Kulturkampf rund um Fußwege, Radwege, um Diesel- und Elektroautos und wieso werden die Fronten immer verhärteter? Was steckt hinter dem "Kampf ums Auto"? Welche Menschengruppen setzen sich für oder gegen die Automobilkultur ein? Denn den linkspolitischen "Klimaklebern" stehen die radikalen Befürworter der Automobilkultur diametral gegenüber: Die Neue Rechte und die Menschen, die nicht nur das Autofahren verteidigen, sondern auch gegen Elektromobilität und Umweltschutz Stimmung machen.

https://oe1.orf.at/programm/20241010/772398/100-Jahre-Autobahn-4

I want to thank our producer Alexandra Augustin wholeheartedly for guiding us benevolently through the process of creating our first public radio show and all my interview partners (Brian Ladd, Agnes Sinai, Tatjana Söding, Michael Zinganel) for their time and the lovely conversations!