Skizze von Andreas Fränzl, entstanden während meines Geruchsworkshop im Rahmen des Parque Del iSolation-Festivals am 4.August 2020 |
Für unser Projekt Uncrowned Hope - Zu einer postcoronalen Gesellschaft habe ich einen Aufschlagstext zu einem der vier thematischen Hauptpfeiler verfasst. Dieser ist im Rahmen mehrerer Workshopsituationen während des Parque Del iSolation-Festivals im Sonnenpark St. Pölten entstanden und plädiert für eine Kultivierung des Olfaktorischen - also des Geruchs - für eine Kunst in postcoronalen Zeiten.
"In der Bewusstseinswerdung der sich drastisch verändernden Biosphäre
kann eine Kultivierung des Geruchssinns den Weg weisen. Wenn wir uns
bislang durch eine Kultivierung vom Sehen von der Umwelt abgekapselt
haben, könnte ein Öffnen und Entwickeln des Geruchssinn die gegenteilige
Richtung andeuten. Wo wir uns - durch eine Abwertung der Nase - die so
genannte Krone der Schöpfung aufgesetzt haben, können wir durch
genaueres Hinriechen unsere Verwobenheit und untrennbare Co-Abhängigkeit
mit all den anderen Tieren erspüren. Eine Kultur, die mehr riecht, wird
in Richtung einer ökologisch nachhaltigeren Gesellschaft treiben. Wo
die coronale Krise ein gänzliches Ende des Riechens bedeutet,
sollte die postcoronale Welt sich mehr bei der Nase nehmen und gängige
wie zukünftige Verwobenheiten mit dieser toxischen Welt erschnüffeln.Mit der Nase können wir jene chaotischen
Umweltrelationen erspüren, von denen wir uns durch das Primat des Auges in zu
einfachen Kausallogiken distanziert haben."
Der Text findet sich in voller Länge hier.
Ein paar Fotos vom Geruchs-Workshop:
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