Donnerstag, 13. August 2020

Smelly Arts - für eine Kultivierung des Geruchssinns in der postcoronalen Zeit - published for postcoronal.org

Skizze von Andreas Fränzl, entstanden während meines Geruchsworkshop im Rahmen des Parque Del iSolation-Festivals am 4.August 2020  

Für unser Projekt Uncrowned Hope - Zu einer postcoronalen Gesellschaft habe ich einen Aufschlagstext zu einem der vier thematischen Hauptpfeiler verfasst. Dieser ist im Rahmen mehrerer Workshopsituationen während des Parque Del iSolation-Festivals im Sonnenpark St. Pölten entstanden und plädiert für eine Kultivierung des Olfaktorischen - also des Geruchs - für eine Kunst in  postcoronalen Zeiten. 

"In der Bewusstseinswerdung der sich drastisch verändernden Biosphäre kann eine Kultivierung des Geruchssinns den Weg weisen. Wenn wir uns bislang durch eine Kultivierung vom Sehen von der Umwelt abgekapselt haben, könnte ein Öffnen und Entwickeln des Geruchssinn die gegenteilige Richtung andeuten. Wo wir uns - durch eine Abwertung der Nase - die so genannte Krone der Schöpfung aufgesetzt haben, können wir durch genaueres Hinriechen unsere Verwobenheit und untrennbare Co-Abhängigkeit mit all den anderen Tieren erspüren. Eine Kultur, die mehr riecht, wird in Richtung einer ökologisch nachhaltigeren Gesellschaft treiben. Wo die coronale Krise ein gänzliches Ende des Riechens bedeutet, sollte die postcoronale Welt sich mehr bei der Nase nehmen und gängige wie zukünftige Verwobenheiten mit dieser toxischen Welt erschnüffeln.Mit der Nase können wir jene chaotischen Umweltrelationen erspüren, von denen wir uns durch das Primat des Auges in zu einfachen Kausallogiken distanziert haben."

Der Text findet sich in voller Länge hier.  

Ein paar Fotos vom Geruchs-Workshop:







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